„Papa, dürfen wir was machen oder wird’s langweilig“?

Mit diesen Worten antwortete vor Jahren unsere damals neunjährige Tochter auf meine Frage, ob sie denn mit zum Gottesdienst kommen würde. Ihre Reaktion hat mich damals zunächst aus der Bahn geworfen, dann im Nachhinein fasziniert.

Denn logisch:
Als Kind 60 Minuten im Gottesdienst stillsitzen, dabei aushalten, dass einer 15 Minuten alleine spricht und das Gesagte vor allen an Erwachsene adressiert ist und dann auch noch Lieder singen, die i.d.R. wenig mit der Lebenswelt der Kinder zu tun haben, das ist schon eine gehörige Herausforderung und nicht grade das, was man „einladend“ nennt!

Dieses Erlebnis damals hat – neben anderen Ereignissen – zu konkreten Veränderungen in unserem Gemeindeleben geführt und leitet den aktuellen Artikel „Entwicklungen in St. Johannes“ ein, der sich dieses Mal damit beschäftigt, welchen Raum Kinder in unserer Gemeinde finden und erobern können:

Gottesdiensthelfer

Das Erlebnis mit unserer Tochter hat damals dazu geführt, dass es bei uns eine Gruppe von Kindern gibt (Alter 8 bis 13 Jahre) die jeweils zu zweit in unseren Gottesdiensten als „Gottesdiensthelfer“ mitwirken, indem sie während des Gottesdienstes bestimmte Aufgaben übernehmen und somit zum Gelingen der Gottesdienstfeier beitragen.

Denn für ein Kind (und übrigens auch für Erwachsene) sind zwei Dinge elementar wichtig:

  1. „Ich gehöre zur Gruppe“
  2. „Ich bin wichtig“.

Im Mitwirken als Gottesdiensthelfer erleben Kinder beides. Und aus „der“ Kirche wird im Zuge dieses Mitmachens „meine“ Kirche für die Kinder.

Nach einer längeren, längeren Auszeit haben wir das Projekt „Gottesdiensthelfer“ im Januar erneut gestartet und freuen uns, dass wir eine Gruppe von derzeit zehn Kindern haben, die unsere Gottesdienste durch ihre Mitarbeit bereichern.

Die Gruppe ist übrigens offen. Gerne können noch weitere Kinder dazustoßen!