Der zweite Sonntag nach Ostern ist der Hirtensonntag
„Ich bin der gute Hirte“, sagt Jesus: der zweite Sonntag nach Ostern ist der Hirtensonntag. Die Schafe kennen die Stimme des Hirten – und er sorgt für sie und lässt, wenn es nötig ist, sein Leben für die Schafe.
Superintendent i. R. Thürnau predigt diesen Sonntag über Januz Korczak
Janusz Korczak, geboren als Henryk Goldszmit, war ein polnisch-jüdischer Arzt, Pädagoge und Autor, der sich besonders für die Rechte von Kindern engagierte. Er wurde am 22. Juli 1878 in Warschau geboren und starb am 6. August 1942 im Alter von 64 Jahren im Vernichtungslager Treblinka.
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Korczak wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie auf und studierte Medizin an der Universität Warschau. Nach seinem Studium arbeitete er als Arzt und wandte sich dann der Pädagogik zu. Er eröffnete ein Waisenhaus und gründete die Zeitschrift „Mały Przegląd“ (Kleine Revue), die sich speziell an Kinder richtete.
Seine pädagogischen Ansätze waren revolutionär für seine Zeit. Er war der Meinung, dass Kinder eine Stimme haben sollten und respektiert werden müssen. Er betonte, dass Kinder selbstbestimmt sein sollten und sich nicht den Erwachsenen unterwerfen sollten. Korczak war davon überzeugt, dass Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen und lernen sollten, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Korczak in das Warschauer Ghetto deportiert, in dem er weiterhin für die Rechte von Kindern kämpfte. Er leitete das Waisenhaus im Ghetto und bemühte sich, den Kindern ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Im August 1942 wurde Korczak zusammen mit den Kindern des Waisenhauses von den Nazis deportiert und in das Vernichtungslager Treblinka gebracht, wo er und die Kinder ermordet wurden.
Korczaks Vermächtnis hat die Zeit überdauert. Seine pädagogischen Ansätze sind heute immer noch relevant und beeinflussen die Arbeit von Pädagogen und Kinderrechtsaktivisten weltweit. In Polen und anderen Ländern gibt es zahlreiche Einrichtungen, die seinen Namen tragen, und es wurden viele Bücher und Filme über sein Leben und Werk veröffentlicht. Korczak ist zu einem Symbol für die Würde und die Rechte von Kindern geworden und wird als Held und Vorbild verehrt.
Janusz Korczak war auch ein bekannter Autor
Janusz Korczak war nicht nur ein bekannter Pädagoge und Aktivist für die Rechte von Kindern, sondern auch ein bekannter Autor. Er schrieb eine Reihe von Büchern, die sich auf seine pädagogischen Ansätze und seine Erfahrungen mit Kindern konzentrieren. Hier sind einige seiner bekanntesten Bücher:
- „Das Kinderparlament“ – Dieses Buch handelt von einer Gruppe von Kindern, die ein Parlament gründen und lernen, demokratische Entscheidungen zu treffen.
- „Wie man ein Kind lieben soll“ – In diesem Buch beschreibt Korczak, wie Eltern und Erzieher Kinder bedingungslos lieben und respektieren können.
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- „König Matt der Erste“ – Dieses Buch ist ein Kinderbuch über einen jungen König, der versucht, sein Land zu regieren und dabei lernt, Verantwortung zu übernehmen und auf die Bedürfnisse seines Volkes einzugehen.
- „Das Buch vom guten Hunde“ – In diesem Buch erzählt Korczak die Geschichte eines Hundes, der von seinem Besitzer schlecht behandelt wird, und betont die Bedeutung von Mitgefühl und Respekt gegenüber Tieren.
- „Kinderschicksale“ – Dieses Buch ist eine Sammlung von Geschichten über Kinder, die Korczak in seinem Waisenhaus im Warschauer Ghetto betreute. Die Geschichten erzählen von den Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen die Kinder konfrontiert waren, sowie von ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit.
Korczaks Bücher haben bis heute eine große Bedeutung und werden sowohl von Pädagogen als auch von Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt gelesen. Seine Schriften haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Würde und der Rechte von Kindern zu schärfen und haben einen großen Einfluss auf die modernen Pädagogik und die Arbeit von Kinderrechtsorganisationen.
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