Abschlussgottesdienst
Von Gottes Treue zu uns – und wie wir Christ bleiben. 6/6
Von Gottes Anfang mit uns – und wie wir Christ werden 5/6
Vom Himmel auf Erden – und wie er über uns aufgeht 4/6
Von der Krankheit des Misstrauens – und wie wir davon geheilt werden können 3/6
Von Glaubenshindernissen – und wie wir damit umgehen lernen 2/6

Gebet um innere Heilung

Gott, 
ich weiß nicht, 
wie ich Dich anreden soll, 
noch nicht einmal, 
ob Du mich überhaupt hörst, 
Zweifel leben in mir, 
ob Du da bist, 
ob Du für mich da bist. 
Aber ich habe gehört von Dir
als Quelle heilender Liebe. 
Das hat Körner der Sehnsucht
unter meinen Zweifel gestreut.
Wie die Frau, 
die nach Jesu Gewand fasst, 
ungewiss, ob es hilft, 
nur mit einem Funken Hoffnung, 
so will ich mich jetzt, Gott, 
nach Deiner heilenden Liebe ausstrecken. 
Ich will vor Dir aussprechen,
was mir so weh getan hat
und noch weh tut.
Ich denke
an meine Kindheit zurück, 
spüre noch jetzt den Mangel 
an bedingungsloser Liebe, 
Zuwendung und Anerkennung. 
Manches Wort meiner Eltern 
sitz in mir wie ein Stachel.
Ihr Versuch, mich an sie zu binden,
ihre Erwartung, dass ich meine 
Aggressionen gegen sie unterdrücke, 
ihr Streit, der mich erschreckte, 
ihr Überfordern und Korrigieren, 
das ohnmächtige Wut in mir weckte. 
All das hat mein Selbstwertgefühl verletzt. 
Ich ahne, Gott, wo meine Eltern durch 
Vernachlässigung oder Überbehütung 
meine Lebensentwicklung hemmten. 
Und vielleicht liegt es 
an meinem eigenen Vater, 
dass ich zu Dir, Gott, noch nicht 
Vater sagen kann.

Ich denke an meine Ehe
oder an mein Alleinsein, 
an den Partner, den ich habe, 
oder an den, den ich vermisse. 
Da ist so viel Verbitterung in mir 
über versäumte Möglichkeiten 
und unerfüllte Sehnsüchte. 
Das ist soviel Enttäuschung über 
dumpfes aneinander Vorbeileben. 
Das sind abgebrochene Träume, 
Worte, die verletzen, 
Wunden, die nicht 
heilen wollen.

Vom Sinn unseres Lebens – und wie wir ihm auf die Spur kommen 1/6